eine „überragende Stimme“ (melodiva.de), fulminante Improvisationsgabe und sensible Interpretationen. Ausgebildet in Wien und an der Amsterdamse Hogeschool voor de Künsten bei u.a. Deborah Brown, verfolgt sie über eine reiche Vielfalt an stimmlichen Möglichkeiten und bewegt sich mit Anmut und Meisterschaft auch in komplexen musikalischen Zusammenhängen. Doch mit Virtuosität allein gibt sie sich nicht zufrieden: „The voice is the muscle of the soul“ (Alfred Wolfsohn/Roy Hart), und so sucht und findet sie immer neue Tiefen des Ausdrucks, feinere Ebenen von Verbundenheit, Freiheit, Offenheit, Lebendigkeit.
Anfang der 1990er Jahre war sie Mitgründerin der Frauen-A-Cappella-Gruppe HAREM 4 (mit Alexandra Naumann, Francesca Simone und Nadia Ollig, später auch mit Anna Lindblom und Céline Rudolph), mit der sie im In- und Ausland ausgedehnt tourte. Nach deren Auflösung 2001 erinnerte Anne Hartkamp sich ihrer frühen Liebe zu deutschsprachigen Songs und gründete die Band „hartkamp“ (mit Bernd Kaftan, p, André Nendza, b und Fritz Wittek, dr) mit der sie zwei erfolgreiche Alben veröffentlichte und 2007 in die Komponistinnenförderung des Landesmusikrates NRW aufgenommen wurde; siehe auch das Buch „Wir sind jetzt! Frontfrauen im deutschen Pop“ im Schott Verlag, 2007.
Prägend wirkte sich ihre langjährige Arbeit mit Gunter Hampel aus: noch zu Studienzeiten sang sie in seinem „Orchestra“ und folgte ab 1997 seiner Einladung zur Mitwirkung in der „Next Generation“ (mit u.a. Christian Weidner, Clemens Orth), später trat sie auch im Duo mit Gunter Hampel auf. Die musikalische Kraft, Freiheit und Unbedingtheit dieses großen Musikers beeinflussten Anne Hartkamp tief und nachhaltig.
Photo: www.annweitz.de
Seit 2005 arbeitet Hartkamp intensiv im Duo mit dem Düsseldorfer Gitarristen Philipp van Endert und veröffentlichte in dieser Besetzung zwei Alben, ebenso wie auch mit ihrem seit 2009 existierenden „Anne Hartkamp Quartet“ (anfangs Quintet) mit Thomas Rückert (p), André Nendza (b) und Oliver Rehmann (dr). Aus der Zusammenarbeit im Quartett entwickelte sich zudem das Bill-Evans-Tribute-Duo „Dear Bill“ mit Thomas Rückert; mehr zu diesen Besetzungen siehe „Projekte“.